Choketopus BLOG: Kimono/Gi
Artikellänge: 16 Min.
Leitfaden zur Auswahl eines Kimono oder Gi für Brazilian Jiu-Jitsu
Warum ist es wichtig, das richtige Kimono auszuwählen?
Das Kimono ist das A und O im Brazilian Jiu-Jitsu, da du jede Minute auf der Matte darin verbringst – sei es für ein Hobby-Training zweimal pro Woche nach der Arbeit oder für intensive Wettkampfvorbereitung.
Die Wahl der richtigen Größe, des Schnitts und des Materials kann einen großen Einfluss nicht nur auf deine Technik und den Komfort beim Training haben, sondern auch darauf, wie lange dein Kimono hält. Es spielt keine Rolle, ob du Anfänger bist, der die Grundlagen erlernt, oder ein erfahrener Kämpfer. Ein gut ausgewähltes Kimono wird dir das Leben erheblich erleichtern.
In diesem Artikel möchte ich die grundlegenden Eigenschaften von Kimonos erklären, dir die Unterschiede in den Materialien und Schnitten näherbringen und einige Tipps und eigene Erfahrungen aus 11 Jahren BJJ-Training teilen. Alles, was du brauchst, um das richtige Kimono zu finden.
Von der Tradition zum modernen Sport
Das Kimono im Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ) stammt aus dem japanischen Jiu-Jitsu und Judo. Ursprünglich für geschmeidige Bewegungen und Haltbarkeit gegenüber Griffen konzipiert, wurde das Kimono mit der Ankunft von Meister Mitsuyo Maeda in Brasilien im 20. Jahrhundert an die Bedürfnisse des BJJ angepasst. Oft begegnet dir der Begriff „Gi“ (BJJ-Gi – Kampf im Kimono, No-Gi – ohne Kimono = Grappling). Der Begriff „Gi“ stammt aus der Abkürzung des japanischen Wortes „Keikogi“, was „Trainingskleidung“ bedeutet.
Kann ich ein Judo- oder Karate-Kimono fürs Training nutzen?
Wenn du von einer anderen Sportart mit Kimono, wie Judo oder Karate, zum BJJ wechselst, wird dich niemand aus dem Training werfen. Du musst also nicht unbedingt in ein neues Kimono investieren, bevor du weißt, ob dir BJJ gefällt.
Wenn du jedoch ernsthaft BJJ betreiben willst, lohnt es sich, in ein spezielles BJJ-Kimono zu investieren. Ein Karate-Kimono ist vielleicht bequem, würde aber im Jiu-Jitsu nicht lange halten. Für BJJ sind Kimonos so konzipiert, dass sie rauer Behandlung standhalten. Sie sind robuster, oft mit dreifachen Nähten, verstärkten Knien und stärkerer Baumwolle.
Besitzt du ein Judo-Kimono, ist das in Sachen Haltbarkeit schon besser als das Karate-Kimono. Allerdings unterscheiden sich Judo-Kimonos im Schnitt deutlich. Sie sind wesentlich weiter, was es dem Gegner einfacher macht, einen Griff zu setzen. Zudem ist der Kragen schmaler, was dich bei bestimmten Griffen benachteiligen kann.
Für ein längerfristiges Training im Jiu-Jitsu ist daher ein speziell für BJJ entworfenes Kimono unverzichtbar.
Wie wählt man die richtige Kimono-Größe aus?
Beim Kauf eines BJJ-Kimonos sind Größe und Schnitt entscheidend. Aber wie wählt man das richtige aus?
Genau wie bei anderer Kleidung sind die Größen je nach Hersteller unterschiedlich. Daher solltest du immer die Größentabelle zur Hand nehmen, die auf Körpergröße und Gewicht basiert. Bei unseren Kimonos bieten wir sogar Größenvariationen, die direkt an deine Figur angepasst sind.
*TIP
Es kann auch vorkommen, dass sich das Kimono nach wiederholtem Waschen und Trocknen leicht zusammenzieht. Daher ist es besser, ehrlich zu sich selbst zu sein: Wenn du an der Obergrenze einer Größe bist, wähle lieber eine größere Variante.
**TIP
Befindest du dich zwischen zwei Größen, kannst du das Kimono bei einem stationären Händler anprobieren oder es online bestellen, anprobieren und gegebenenfalls umtauschen. Bei uns bei Choketopus bieten wir einen kostenlosen Umtauschservice, bei dem du auch keine Versandkosten zahlst.
Herren-Kimonos
Sie sind mit dem Buchstaben A (für „Adult“) gekennzeichnet. Die Größen reichen in der Regel von A0, A1, A2, A3, A4, A5 bis A6, wobei eine höhere Zahl eine größere Kimono-Größe bedeutet.
Für spezifischere Körperformen gibt es auch Zwischenstufen, damit das Kimono optimal passt. Nicht alle Hersteller bieten jedoch diese Zwischenstufen an.
L (long) für längere Hosenbeine und Ärmel – A2L bedeutet die Breite eines A2-Kimonos, aber die Länge eines A3. Diese Variante ist relativ häufig erhältlich.
H (husky) für eine breitere Passform – A2H bedeutet die Länge eines A2, aber mit einer weiteren Passform. Diese Variante ist eher selten verfügbar.
Damen-Kimonos
Sie sind mit dem Buchstaben F (für „Female“) gekennzeichnet.
Die üblichen Größen sind F0, F1, F2, F3, F4 und F5, wobei wie bei den Herren-Kimonos eine höhere Zahl eine größere Kimono-Größe bedeutet.
Auch hier gibt es die speziellen Varianten L und H, jedoch nicht so häufig wie bei den Herrenmodellen.
Ein Kimono unterscheidet sich nicht nur in der Größe (ein Damen-F2 ist deutlich kleiner als ein Herren-A2), sondern auch im Schnitt. Damen-Kimonos sind so genäht, dass sie besser an die weiblichen Formen angepasst sind. Sie haben eine schmalere Taille und eine breitere Hüft- und Brustpartie. Herren-Kimonos sind in der Regel gerader und breiter an den Schultern.
Kinder-Kimonos
Sie sind mit dem Buchstaben M gekennzeichnet. Hier spielt das Gewicht keine Rolle, sondern nur die Körpergröße des Kindes. Die gängigen Größen sind M0000, M000, M0, M1, M2, M3 und M4.
Diese Größen sind oft standardisiert. Einige Hersteller verwenden auch das „K“ für „Kids“, aber das kommt weniger häufig vor.
Wie sollte ein Kimono sitzen?
Falls du noch nie ein Kimono getragen hast
Wenn du ein Kimono anziehst, sollte es nirgendwo einengen, zu kurz oder zu eng sein. Mache eine Kniebeuge (es sollte deine Bewegungen nicht einschränken), hebe die Arme (der Ärmel sollte im Bereich des Handgelenks bleiben und nicht bis zum Unterarm hochrutschen), die Hosenbeine sollten im Bereich der Knöchel enden und nicht der Waden. Wenn das Kimono diesen einfachen Test besteht, ist es wahrscheinlich gut geeignet.
Manchmal kann dich der Kragen überraschen und die Tatsache, dass die beiden Schöße (untere Enden der Jacke) recht lang sind – das ist normal. Ebenso wie die Tatsache, dass die Hose nicht von allein an der Taille hält – das ist ebenfalls normal. Sie soll breit sein und durch eine Schnur festgehalten werden.
*TIP
Was den Schnitt betrifft, ist es immer besser, ein Kimono etwas lockerer zu haben, als hineingepresst zu sein. Nicht nur, weil es sich nach einigen Waschgängen leicht einlaufen kann (um ein paar Prozent), sondern auch, weil du dich darin viel wohler fühlen wirst.
Wenn du vorhast, an Wettkämpfen teilzunehmen
*TIP
Bei kleineren Turnieren kann man die Schiedsrichter manchmal täuschen, indem man die Schultern hochzieht oder die Hose etwas tiefer zieht, aber darauf würde ich mich nicht verlassen. Bei prestigeträchtigeren Turnieren wird dich der Schiedsrichter wahrscheinlich von der Matte schicken, daher würde ich das Risiko nicht eingehen und darauf achten.
Bei den meisten tschechischen oder kleineren internationalen Turnieren gibt es keine speziellen Regeln für die Längen.
Eine der größten Organisationen, die IBJJF, hat jedoch strenge Regeln, die Schiedsrichter vor jedem Kampf überprüfen. Sie legen Wert auf die Länge der Ärmel und Hosenbeine, die Länge der Jacke und die Weite der Hosenbeine.
Welche Farbe sollte das Kimono haben?
Die Wahl der Farbe ist ganz deinem Geschmack überlassen. Sie hat keine tiefere Bedeutung und zeigt nicht dein technisches Niveau an.
Im BJJ sind die häufigsten Kimono-Farben Blau, Schwarz und Weiß und gelten als Standard. In den Gyms triffst du in 99 % der Fälle auf genau diese Farben. Auch bei manchen Turnieren (wie zum Beispiel bei der oben genannten IBJJF) ist die Auswahl auf diese drei Farben beschränkt.
Neben den traditionellen Farben versuchen Kimono-Hersteller, mit Farben wie Pink, Orange, Khaki oder Camouflage aufzufallen, was jedoch eher seltene Sondereditionen sind.
*TIP
Wenn du ein extravaganter Typ bist und mit einem komplett pinken Kimono auf ein Turnier oder Training gehst, wirst du garantiert die Aufmerksamkeit aller auf dich ziehen
Enttäuschend wird es jedoch, wenn du im Sparring keine ebenso einzigartigen Fähigkeiten zeigst. Für komplette Anfänger empfehle ich daher, bei Blau, Weiß oder Schwarz zu bleiben.
**TIP
Wenn es dir hauptsächlich um die Funktionalität geht, wird ein weißes Kimono durch viele Trainingseinheiten leicht vergilben, ein schwarzes hingegen wird mit der Zeit leicht ausgewaschen und verliert seinen tiefschwarzen Farbton. Blau wäre eine ideale Wahl, da es sich mit der Zeit kaum verändert und somit praktischer ist.
***TIP
Wenn du ins Ausland zum Training reist, kann es vorkommen, dass das Training in einer der drei traditionellen Farben vorgeschrieben ist. In den meisten Gyms sind die Leute freundlich und leihen dir gerne ein Kimono, aber es ist ratsam, dies im Voraus zu klären.
Patches auf dem Kimono
Eine weitere Möglichkeit, deinen individuellen Stil zu zeigen, sind Patches.
Oft sieht man auf den Kimonos von Wettkämpfern Team- und Gym-Logos, in denen sie trainieren, oder andere Grafiken und Sprüche, die du im Internet in Hülle und Fülle findest.
Hier sind deiner Kreativität und Geschicklichkeit beim Annähen keine Grenzen gesetzt (allerdings Vorsicht bei Turnieren der IBJJF – dort sind die Regeln sehr streng). Es ist wichtig, die Patches so anzunähen, dass sie fest sitzen und kein Finger deines Partners beim Sparring daran hängen bleiben kann.
Das Gewicht des Kimono und die Art des Stoffes – was sollte man wählen?
Kimono-Gewicht in GSM (Grammatur)
Ein weiterer Parameter des Kimono ist die Grammatur, die in GSM (Gramm pro Quadratmeter) angegeben wird. Je höher die Zahl, desto schwerer ist das Kimono. Typischerweise liegt dieser Wert zwischen 375 GSM und 890 GSM.
*TIP
Wenn du keine Wettkämpfe planst, spielt das Gewicht keine große Rolle, und mit einem Wert zwischen 450 und 600 machst du nichts falsch. Für Wettkämpfe oder häufiges Training gibt es jedoch Unterschiede, über die du nachdenken solltest und die du mit der Zeit erkennen wirst.
Schwerere Kimonos
Ein schwereres Kimono ist generell schwieriger zu greifen, erfordert mehr Griffkraft und macht sich im Laufe des Kampfes bemerkbar. Dein Gegner hat also einen gewissen Nachteil, wenn du ein schwereres und steiferes Kimono trägst. Ein höheres Gewicht bedeutet eine festere Stoffstruktur, was wiederum eine längere Lebensdauer des Kimonos verspricht. Aufgrund der höheren Grammatur wird das Kimono jedoch auch länger zum Trocknen benötigen.
Leichtere Kimonos
Ein häufiges Problem bei schwereren Kimonos ist das Wiegen vor dem Kampf. Im BJJ wird das Wiegen nämlich gemeinsam mit dem Kimono durchgeführt, und der Gewichtsunterschied kann spürbar sein, wenn du versuchst, in eine Gewichtsklasse zu passen – hier wird ein leichteres Kimono definitiv geschätzt. Besonders in den wärmeren Monaten ist ein dünnerer Stoff beim Training angenehm, da sich das Kimono durch den Schweiß während des Trainings sonst um mehrere Kilos schwerer anfühlt.
Ich persönlich denke, dass das Gewicht des Kimonos beim Hobby-BJJ weniger entscheidend ist. Ich besitze mehrere Kimonos (auch wegen des Waschens nach jedem Training), sodass ich für Wettkämpfe immer das leichtere nehme, um beim Wiegen keine Probleme zu haben, während ich es beim Training nicht so genau nehme.
Stoffart und Webart
Um besser zu verstehen, wovon die Rede ist, geben die Hersteller bei den Jacken auch die Webart des Stoffs an (wie die Fasern angeordnet sind). Bei traditionelleren Kimonos gibt es die Varianten Single Weave, Double Weave und Golden Weave:
Single Weave
Dies ist eine einfache, leichte und atmungsaktive Variante mit einer Grammatur um 550 GSM, ideal für Anfänger oder als Sommer-Kimono. Obwohl es preiswerter ist, bietet es weniger Widerstand und lässt sich leichter greifen, was im Kampf ein Nachteil sein kann.
Double Weave
Dieser Stoff ist dichter und schwerer (doppellagig) mit einer Grammatur von etwa 750 GSM, was es für den Gegner schwieriger macht, einen Griff zu setzen. Geeignet für den Wettkampfeinsatz, aber teurer und weniger atmungsaktiv.
Gold Weave
Kombiniert die Vorteile von Single und Double Weave – widerstandsfähiger als Single, aber leichter als Double. Bietet einen guten Kompromiss zwischen Widerstandsfähigkeit und Komfort.
Pearl Weave
Derzeit beliebtester Typ, der Haltbarkeit, geringes Gewicht und schnelles Trocknen vereint. Man findet ihn bei den meisten Kimonos. Das Gewicht liegt im Bereich von 350 – 550 GSM.
Kimonos aus Pearl Weave sind langlebig, bilden keine Fusseln und bieten einen guten Kompromiss zwischen Komfort und Funktionalität.
Hosen (Pants)
Die Hosen bestehen meist wie die Jacke aus Baumwolle. Sie haben jedoch kein spezielles Gewebe und sind daher nur aus einfachem „Canvas“-Material gefertigt, das an den Knien für mehr Strapazierfähigkeit verstärkt ist.
Am häufigsten findest du die Bezeichnung Ripstop.
Diese Hosen sind leichter als die Jacke, aber dennoch robust und trocknen auch schneller. Die Grammatur der Hosen wird in Unzen (oz) angegeben – je höher, desto schwerer. Die meisten liegen bei etwa 10oz, was nicht das Gewicht der Hosen selbst ist, sondern das Gewicht des Stoffes pro Quadratmeter.
In der Regel wird das Kimono als Set aus Jacke und Hose verkauft. Bei uns bei Choketopus möchten wir jedoch mehr Auswahlmöglichkeiten bieten, daher haben wir beide Teile separat, sodass du sie nach Belieben kombinieren kannst – zum Beispiel, wenn du einen kräftigeren Unterkörper hast, aber ein schmaleres Oberteil, kannst du A3-Hosen und eine A2-Jacke wählen (oder umgekehrt).
Welche Kimono-Marke soll man wählen?
Zu den bekanntesten Marken gehören bei uns Tatami Fightwear, Scramble, Kingz oder Venum. Es lässt sich schwer sagen, welche Kimonos besser oder schlechter sind, da die meisten Hersteller mehrere Linien haben, die sich untereinander unterscheiden. Letztendlich geht es meist um persönliche Vorlieben oder das Design des Kimonos.
Ich selbst habe die meisten Turniere in einem Kimono der Marke Hayabusa gekämpft (hauptsächlich, weil das Modell besonders leicht war) und trainiere meistens in unseren Choketopus-Kimonos, die wir nach unseren Bedürfnissen maßgeschneidert haben. Wir haben so einen getesteten Schnitt und ein Material, das lange hält. Dieses Kimono gehört allerdings zu den Premium-Modellen, aufgrund des einzigartigen Designs im japanischen Stil.
Für Anfänger ist es definitiv nicht notwendig, beim ersten Kimono eine hohe Summe zu investieren. Mit den oben genannten Marken machst du sicher keinen Fehler! Mit der Zeit (und vor allem wegen des Waschens) wirst du ohnehin mehrere Kimonos benötigen und kannst verschiedene Varianten und Designs ausprobieren.
Wie pflegt man das Kimono?
Kimono-Waschen
Sei kein Faulpelz und wasche dein Kimono nach jedem Training. Ich schreibe es nochmal, weil es wirklich wichtig ist: Wasche dein Kimono nach jedem Training.
Ja, es ist wahrscheinlich das nervigste an BJJ (das wirst du merken, wenn du öfter pro Woche trainierst), aber es ist notwendig. So vermeiden deine Trainingspartner unangenehme Gerüche und du schützt dich selbst vor Hautinfektionen. Nichts fördert das Wachstum von Bakterien und Pilzen mehr als ein durchgeschwitztes Kimono, das in der Tasche bleibt.
*TIP
In manchen Gyms hält sich das Gerücht, dass man den Gürtel nicht waschen sollte, da man sonst seine Fähigkeiten verliert. Wenn du also der Typ bist, der bei Erkältung Knoblauch ins Ohr steckt, wie es Oma empfiehlt, oder bei einem falschen Fußtritt im Bett bleibt, kannst du diese Legende gerne befolgen. Aber wie beim Kimono empfehle ich: Wasche das Kimono und den Gürtel nach jedem Training (ja, hier hast du es zum dritten Mal
).
Das Kimono sollte in kaltem Wasser (z.B. bei 30 Grad) im Schonwaschgang gewaschen werden – so wird ein Einlaufen vermieden. Sportwaschmittel kann verwendet werden, aber zu viel Weichspüler würde ich vermeiden, da dieser die Fasern schwächen kann. Einige drehen das Kimono vor dem Waschen auf links (ich persönlich nicht).
Kimono-Trocknen
Um das Material zu schonen, solltest du das Kimono nicht im Trockner trocknen. Am besten hängst du es an einem schattigen Ort auf. Wenn ich es eilig habe, lege ich es über die Heizung oder in die Sonne. Langfristig ist das aber nicht die schonendste Methode, da sowohl die Farbe verblassen als auch das Material beschädigt werden könnte. Idealerweise sollte das Kimono auf natürliche Weise und möglichst nicht in direkter Sonneneinstrahlung trocknen.
Ein Kimono zu bügeln ist auch nicht nötig, es sei denn, du trägst es zu einer Hochzeit (was in der BJJ-Szene gelegentlich vorkommt) – niemand wird einen zerknitterten Ärmel bemängeln. Es glättet sich von selbst beim Trocknen oder auf einem Bügel im Schrank (und selbst wenn du es zusammenlegst und in den Schrank wirfst, ist das kein Weltuntergang).
Wenn du dein Kimono gut pflegst, wird es wirklich lange halten. Ich benutze immer noch einige meiner ersten Kimonos, und ich mache BJJ seit über 11 Jahren.
Welches Kimono sollte man also kaufen?
Für dein erstes Kimono muss man es nicht zu kompliziert machen.
Wähle eine etablierte Marke und meide Extreme – weder bei der Grammatur noch beim Preis. Für den Anfang musst du nicht unbedingt zu Designstücken oder teureren Kimonos greifen; du kannst ruhig eines im unteren Preissegment wählen. Am besten entscheidest du dich für eine der Standardfarben: Weiß, Blau oder Schwarz.
*TIP
Bei manchen Kimonos wird davon ausgegangen, dass sie für Anfänger geeignet sind. Du wirst manchmal auf Kimonos treffen, bei denen direkt ein Gürtel enthalten ist.
**TIP
Falls du nicht bereit oder in der Lage bist, auch nur das Grundbudget für ein Kimono zu investieren, greife nicht zu unbekannten Low-Cost-Marken (die Qualität könnte dem Preis entsprechen und das Kimono nicht lange halten). Wende dich lieber an deinen Trainer oder das Gym. Manchmal trennt sich jemand von seinem älteren Kimono. Es ist vielleicht nicht neu, aber wenn es in gutem Zustand ist, wird es dich viele Jahre begleiten (ich selbst habe einige Jahre in einem solchen Kimono trainiert).
Zubehör zum Kimono
Gürtel (BJJ Belt)
Der Gürtel ist ein wesentlicher Bestandteil des Kimonos. Hier zeigt die Farbe die Hierarchie deines technischen Levels im BJJ an. Zu Beginn kaufst du dir einen weißen Gürtel. Andere Farben werden erst dann wichtig, wenn dir dein Trainer einen höheren Rang verleiht. Falls du dich irgendwo mit einem höheren Gürtel zeigst, als du haben solltest, wird das als Ausdruck tiefster Respektlosigkeit angesehen.
Die Rangfolge von niedrig bis hoch: Weiß, Blau, Lila, Braun und Schwarz.
Wie man den Gürtel zum Kimono bindet
Einfache Antwort: YouTube.
Falls es dir schwerfällt, brauchst du keine Sorge zu haben; in den ersten Einheiten wird dir der Trainer das beibringen. Du kannst auch jemanden Erfahrenen im Gym fragen – das ist keineswegs eine Schande. Jeder war einmal das erste Mal auf der Matte und hatte ähnliche Schwierigkeiten.
Mundschutz
Einer der Schutzartikel, den du unbedingt brauchst, ist ein Mundschutz. Er ist ein essenzielles Accessoire, ohne das du nicht sparren solltest (mit ehrgeizigeren Partnern nicht einmal drillen). Dabei handelt es sich um ein Stück „Plastik“, das du einfach an deine Zähne anpassen kannst und das deine Zähne, dein Zahnfleisch sowie deinen Kopf vor Erschütterungen schützt.
*TIP
Ich persönlich empfehle die Mundschützer der Marke Sisu. Sie ist die meistverkaufte Marke in Europa und Amerika und wird im Kampfsport, American Football oder Hockey verwendet. Sie bieten verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Perforationen an, die es ermöglichen, problemlos zu atmen oder zu trinken, auch wenn du den Schutz trägst.
Spezielle Kosmetik
Zwar nicht unbedingt notwendig, aber ein positiver Bonus, der dich vor unerwünschten Hautinfektionen schützt. Auf den Matten treffen viele Leute zusammen, rollen auf dem Boden und auf dir herum, wodurch deine Haut stark beansprucht wird.
Zum Waschen eignet sich die Kosmetik der Marke DEFENSE am besten, die von einem Trainer eines amerikanischen Ringerteams gegründet wurde. Sie besteht aus natürlichen Inhaltsstoffen, hat antibakterielle Wirkung und beruhigt die Haut.
*TIP
Ab und zu lohnt es sich auch, deine Tasche oder den Rucksack zu waschen oder auszuspülen, in dem du deine Trainingskleidung transportierst.
Was unter dem Kimono tragen?
Unter dem Kimono solltest du geeignete Kleidung tragen, die Komfort und Schutz bietet und den hygienischen Anforderungen entspricht. Die gängigste Kombination ist ein Rashguard und Sportleggings.
Rashguards
Ein Rashguard ist ein spezielles Kompressionsshirt, das Schweiß ableitet und deine Haut vor Kratzern und dem direkten Hautkontakt schützt. So vermeidest du Schrammen und Kratzer, sei es durch den Gegner oder das Kimono selbst, das rau zur Haut sein kann. Ein normales Baumwollshirt könnte beim Training lose hängen und durch Festhängen an Körperteilen deinen Partner gefährden.
Neben den Sicherheits- und Hygienevorteilen ist es auch ein schickes Accessoire. Du kannst es nicht nur für Jiu-Jitsu nutzen, sondern auch für andere Sportarten wie Laufen oder als Trainingsbekleidung in den Bergen oder im Fitnessstudio.
Bei Choketopus stellen wir seit über 10 Jahren Rashguards her und legen Wert auf Qualität und Haltbarkeit des Materials. Dank unserer großartigen Schneiderinnen haben wir jedes Detail, vom Schnitt bis zum Material, unter Kontrolle und konnten die Rashguards genau nach unseren Vorstellungen und Bedürfnissen perfektionieren.
*TIP
Kurzärmelige Rashguards sind super für das Training oder draußen, aber für Jiu-Jitsu wähle lieber einen Rashguard mit langen Ärmeln. Falls du nicht unbedingt eine Abneigung gegen lange Ärmel hast, wirst du es (und deine Arme ebenfalls) wirklich schätzen.
Wo kann man all das kaufen?
Wie bei allem ist es praktisch, das Kimono und andere Dinge im Laden auszuprobieren. Heutzutage ist es jedoch nicht mehr nötig, extra loszuziehen und nur das zu nehmen, was gerade auf Lager ist. Die meisten Online-Shops bieten ab einem bestimmten Betrag (bei uns bei Choketopus ab 1500 CZK) kostenlosen Versand an, und ein Kimono wird diese Grenze leicht überschreiten.
Zu Hause kannst du das Kimono dann in Ruhe anprobieren, ohne Zeitdruck und ohne Verkaufsdruck. Und wenn es nicht passt? Kein Problem, es einfach ungetragen zurückzuschicken. Wir bieten eine einfache Rücksendung per E-Mail und übernehmen die Versandkosten für den Rückversand. Ich denke, das ist mittlerweile bei den meisten Geschäften Standard.
Falls du nach dem Lesen des Artikels noch Fragen hast oder etwas unklar geblieben ist, schreibe uns gerne! Wir helfen dir gerne weiter.
info@choketopus.com
Und wenn du bis hierhin gelesen hast… willkommen in der BJJ-Community! OSS!